Landesmuseum Mainz
Stabat Mater (ad libitum) 2016
Ortsspezifische Installation im Ausstellungsraum der Graphischen Sammlung
Holzschnitte, Graphit, Mülltütendruck, Körperdruck, Ochsenblut auf Espenblattholz mit Druckstock und Paraffin; Zeichnungen auf Papier, Tusche und Graphit; Plastische Skizzen (Pietà – Flohmarktfund, Gips farbig gefasst; Dornenkrone – Weißdorn; Plazenta –Präparateglas mit alkoholischer Lösung; Buch – G. E. Lessing, Laokoon oder Über die Grenzen der Mahlerey und Poesie, Studienausgabe 1905), Audio-Installation
Erläuterung zur Audio-Installation
Ausgangspunkt des Audioloops der Installation Stabat Mater (ad libitum) ist eine Vertonung des Mainzer Komponisten P. Cornelius (1824 – 1874). Hinzu treten Stabat-Mater-Werke von vier weiteren Komponisten: G. Pergolesi (1710 – 1736), A. Dvořák (1841 – 1904), F. Poulenc (1899 – 1963) und A. Pärt (1935). Als Organisationsprinzip diente die Fibonacci- Reihe (0, 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, …). An der fünften Stelle findet sich – sofern die Null an nullter Stelle gedacht wird – eine Besonderheit: Hier ist der Wert der Reihe ebenfalls fünf. Aufgrund ihrer Position in der Reihe in Zusammenhang mit der Anzahl der Komponisten, wird mittels der Zahl fünf ein Ordnungssystem entwickelt: Die zeitliche Abfolge der einzelnen, rückwärts abgespielten Klangfragmente basiert auf Zahlengruppen, die je von einer der ersten fünf Fibonacci-Zahlen ausgehen und zusätzlich die vier Folgezahlen umfassen. Da das Gesamtgeschehen anschließend noch einmal in Umkehrung angewendet wird, ergibt sich ein Oszillieren zwischen langen und kurzen Klangfragmenten.